IDRF und GBAA fordern Konzepte für die Zukunft
Erst gelte es, die Krise zu meistern. Dann jedoch sollte der Luftverkehr fit für die Zukunft gemacht werden und sich zu einem nachhaltigen Verkehrsträger wandeln. Dies fordern im Vorfeld des am 6. November von Bundesverkehrsminister Scheuer initiierten Luftverkehrsgipfel die Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. (IDRF) und die German Business Aviation Association e.V. (GBAA).
Gerade die kleineren Flughäfen haben, so die Verbände, in den letzten Monate erheblich zur Sicherung der Infrastruktur beigetragen. Jetzt komme es darauf an, eine flächendeckende Mindeststruktur mit flexiblen Öffnungszeiten und mit dem Bedarf angepassten Dienstleistungen zu strukturieren und zu standardisieren. „Um die Zukunft nicht zu gefährden“, so Thomas Mayer, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. (IDRF), „sollten betriebsbedingte Kündigungen vermieden und die Kurzarbeit verlängert werden.“ Diese könnte mit Bereitschaftszeiten kombiniert werden. „Für diese Basis-Infrastruktur benötigen wir jedoch eine finanzielle Grundsicherung der dezentralen Luftfahrt“, betont Andreas Mundsinger, Geschäftsführer der German Business Aviation Association e.V. (GBAA). So sollte das Flugsicherungskonzept des Verkehrsministeriums schnell umgesetzt werden. Es biete bedarfsgerechte Lösungen und Finanzierungsmöglichkeiten, die sowohl für die Bewältigung der Krise wie für den späteren Normalbetrieb beste Ansätze beinhalte.
Aber: „Wir müssen über den Tellerrand der gegenwärtigen Krise hinausschauen und eine Resilienz für die Zukunft entwickeln“, fordert Luftfahrt-Experte und langjährige Europa-Abgeordnete Ulrich Stockmann, der beide Verbände berät. Die Transformation des Luftverkehrs in einen nachhaltigen Verkehrsträger müsse umgehend beginnen. Das erfordere alternative Antriebstechnologien und synthetische Kraftstoffe für neue Flugzeuge, optimierte Flugrouten und verbesserte Prozessabläufe am Boden bei den Airports.
Das mache das Verkehrssystem weniger krisenanfällig und stärke die Widerstandskraft der Luftfahrt. Als erster Schritt solle eine Übergangsstrategie samt einer Entwicklung des Öffentlichen Personen-Schnellverkehrs (ÖPSV) mithelfen, die Innovationen zu implementieren. Das erfordere neben staatlichem Handeln und der Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen auch die finanzielle Unterstützung aller Beteiligter. „Nur so“, lautet das Fazit der Verbände, „lässt sich Luftfahrt nach der Krise neu denken.“