IDRF und GBAA vermissen beim Konjunkturprogramm der Bundesregierung die Lösung aktueller Probleme
Als deutliches Zeichen für eine nachhaltige Luftfahrt, jedoch als unzureichend für die Lösung aktueller Probleme der dezentralen Unternehmen werten die Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. (IDRF) und die German Business Aviation Association e.V. (GBAA) das von der Bundesregierung beschlossene Konjunkturprogramm zur Eindämmung der Corona-Folgeschäden.
„Leider werden gerade im Bereich Verkehrsinfrakstruktur kaum Lösungsansätze oder Soforthilfen angeboten“, kommentiert IDRF Geschäftsführer Thomas Mayer das vorgelegte Maßnahmenbündel. Mit Absichtserklärungen könne man gerade die zahlreichen Regionalflughäfen und kleinen Fluganbieter nicht vor den schwerwiegenden Folgen der Corona-Krise schützen. Sie spielten aber eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Infrastruktur. „Hier bleibt die Bundesregierung die
Antworten schuldig“, betont Mayer. Auch die mittelständische Luftverkehrswirtschaft habe keine Berücksichtigung gefunden. „Alle reden stets vom Mittelstand, aber gerettet werden nur die Großen“, erklärt Andreas Mundsinger, Geschäftsführer der German Business Aviation Association e.V. (GBAA). Doch ohne Mittelstand seien auch die Großen nicht lebensfähig.
Positiv zu werten sei jedoch die Absicht, in moderne Flugzeuge und die sogenannte PtL-Technik zu investieren. Power to Liquid-Verfahren, die Treibstoff aus Wasserstoff gewinnen, sollen CO²-neutrales Fliegen ermöglichen. Eine verpflichtende PtL-Quote für Flugbenzin wird jedoch im vorgelegten Programm lediglich geprüft. Konkreter wird das 130 Milliarden schwere Programm bei der Modernisierung der Flugzeugflotten. Sie soll mit einer Milliarde Euro unterstützt werden.
Mit rund sieben Milliarden sollen der Einsatz von grünem Wasserstoff in Flugzeugantrieben und die Entwicklung des „hybridelektrischen Fliegens“ – der Kombination aus Wasserstoff, Brennstoffzellen und Batterietechnologie – gefördert werden. „Leider“, so erklären die Vertreter der beiden Verbände, „werden wir die positiven Effekte dieser Maßnahmen erst in einigen Jahren oder Jahrzehnten spüren. Konkrete schnelle Hilfe für die Probleme vor Ort sind allerdings Fehlanzeige.“